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Wie alles begann

Weißverschneit und unberührt präsentierten sich die Almwiesen der Villanderer Alm Anfang der 1970er Jahre. Nur einige wenige Wagemutige wagten den Aufstieg in den Wintermonaten in Richtung Totenkirchl und Villanderer Berg. In der winterlichen Almlandschaft waren nur vereinzelte Spuren von menschlichem Dasein anzutreffen. Die Oberländer-Straße wurde nur bis zum Samberger vom Schnee geräumt und deshalb war ein Weiterkommen – wenn überhaupt – nur zu Fuß, mit entsprechender Winterausrüstung, möglich. Es gab zu jener Zeit auch noch keine Einkehrmöglichkeit auf der Alm. Die als Gastwirtschaft geführte Gasser Hütte war das einzige Gastlokal auf der Alm und war nur den Sommer über offen. Erst mit den immer stärker aufkommenden Wintersportarten wie Rodeln, Langlaufen und Skitourengehen, war die Gasser Hütte 1978/79 erstmals auch im Winter an den Wochenenden offen. Der Sportverein pachtete das Gastlokal, damit die Sportler*innen am
Wochenende dort einkehren und sich bei wohltuendem Jagertee und heißem Glühwein aufwärmen konnten. Seit dieser Zeit wurde die Alm auch in den Wintermonaten immer stärker belebt und wird seither als beliebtes Freizeitgebiet im Winter wie auch im Sommer genutzt.

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Zum Schmunzeln

Weißverschneit und unberührt präsentierten sich die Almwiesen der Villand-
erer Alm Anfang der 1970er Jahre. Nur einige wenige Wagemutige wagten

den Aufstieg in den Wintermonaten in Richtung Totenkirchl und Villanderer
Berg. In der winterlichen Almlandschaft waren nur vereinzelte Spuren von
menschlichem Dasein anzutreffen. Die Oberländer-Straße wurde nur bis zum
Samberger vom Schnee geräumt und deshalb war ein Weiterkommen – wenn
überhaupt – nur zu Fuß, mit entsprechender Winterausrüstung, möglich. Es
gab zu jener Zeit auch noch keine Einkehrmöglichkeit auf der Alm. Die als
Gastwirtschaft geführte Gasser Hütte war das einzige Gastlokal auf der Alm

und war nur den Sommer über offen. Erst mit den immer stärker aufkom-
menden Wintersportarten wie Rodeln, Langlaufen und Skitourengehen, war

die Gasser Hütte 1978/79 erstmals auch im Winter an den Wochenenden
offen. Der Sportverein pachtete das Gastlokal, damit die Sportler*innen am
Wochenende dort einkehren und sich bei wohltuendem Jagertee und heißem
Glühwein aufwärmen konnten. Seit dieser Zeit wurde die Alm auch in den

Wintermonaten immer stärker belebt und wird seither als beliebtes Freizeit-
gebiet im Winter wie auch im Sommer genutzt.

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Die erste Totenabfahrt – GeburtsstundE eines Mythos

Die erste Totenabfahrt – Geburtsstunde eines Mythos In Villanders wurden die weiß verschneiten Wiesen im Winter oft von den „jungen Wilden“ zum Skifahren genutzt. Auch die Almgebiete der Villanderer Alm wurden für diese Pioniere immer interessanter. Sie waren oft an den Sonntagen in den heimischen Bergen mit den Skiern unterwegs. Einer dieser jungen Skifahrer war der Schneider Hans. Er war es, der Ende der 1970er Jahre dem damaligen Sportvereinspräsidenten Albert Gruber den Vorschlag machte, man könnte doch versuchen einen Abfahrtslauf auf der Villanderer Alm zu veranstalten. Es war damals die Zeit von Gustaf und Roland Thöni, Erwin Stricker, Herbert Plank und den vielen österreichischen Skistars wie Franz Klammer, welche man im Fernsehen bewundern konnte. Man schrieb das Jahr 1980, als der Sportverein sich an die Sache heranwagte. Was sich damals im ersten Moment als „Schnapsidee“ anhörte, sollte sich im Nachhinein als Erfolgsgeschichte erweisen. Trotz der vielen noch ungelösten Schwierigkeiten, machte sich der Sportverein an die Arbeit. Drei entscheidende Probleme galt es zu lösen: Streckenführung, Streckenpräparierung und die Zeitnehmung! Für den damaligen Ausschuss des Sportvereins war klar: der Start sollte beim Totenkirchl sein und das Ziel irgendwo in der Nähe der Gasser Hütte. Bei der Streckenführung vom Toten bis zur Gasser Hütte würde versucht die Geländegegebenheiten gut auszunutzen und den kürzesten Weg quer über die weiß verschneiten „Olmmader“ (Almwiesen) hinunter Richtung Gasser Hütte zu nehmen. Die meisten Latschen, „Moospingl“, Mulden und Steine waren sowieso unter einer dicken Schneedecke verborgen. Vom Startpunkt der Abfahrt „am Toten“ hat das Rennen dann auch seinen etwas kuriosen, aber schillernden Namen erhalten: die Totenabfahrt war geboren! Zweite Schwierigkeit: die Pistenpräparierung! Wie sollte man nur so eine lange Rennstrecke präparieren, damit einigermaßen gut heruntergefahren werden konnte? Zu dieser Zeit gab es noch keine Pistenraupe, ganz zu schweigen von einem Pistenpräpariergerät. Nur durch Einfallsreichtum, Improvisation und mit viel Einsatz der damaligen Sportvereinsfunktionäre gelang es, so eine lange Piste vernünftig herzurichten. Vom Samberger Hof wurde der Motorschlitten ausgeliehen – der Besitzer Josef Brunner, Matscholer Sepp, hatte damals als einer der ersten Villanderer schon ein solches Gerät - eine alte Tür wurde angehängt und diese diente als Pistengerät. So hat man die „Rennstrecke“ der ersten Totenabfahrt präpariert. Um den Schnee besser andrücken zu können, musste jemand auf der Tür draufsitzen um „Gewicht zu machen“, damit die Strecke möglichst kompakt wurde. Auch für die dritte Schwierigkeit - die Zeitnehmung - wurde eine Lösung gefunden. Wie alles andere war auch die „Stopperei“ eine ausgeklügelte Sache. Man hatte schon Erfahrung von den vielen Rodelrennen. Mit zwei synchron gestarteten Uhren wurden die Teilnehmer*innen gestoppt. Eine der beiden Uhr wurde an den Start gebracht. Der Starter, meist der Prackfiederer Franz, notierte jede einzelne Startzeit und die dazugehörige Startnummer. Die zweite gleichlaufende Uhr hatte der Stopper im Ziel – der Ebner Sepp. Dort wurde die Durchfahrtszeit im Ziel mit der dazugehörigen Startnummer aufgeschrieben. Die beiden Listen wurden zusammengelegt und die Rechnerei ging los. Das machte der Präsident der Poar Albert selber, da er der schnellste Kopfrechner war. Mit viel Vorbereitungsarbeit und vielen helfenden Händen konnte der Sportverein am 16. März 1980 die erste Totenabfahrt veranstalten. Zwei Damen und 40 Herren stampften zu Fuß mit den Skiern auf dem Rücken hinauf auf den Toten. Beim Totenkirchl angekommen, nahmen diese Helden der ersten Stunde allen Mut zusammen und warfen sich den Abhang in Richtung Pfroder Alm hinunter. Das war der schwierigste und anspruchsvollste Streckenteil. Man musste möglichst viel Schwung mitnehmen, um die leichte Kuppe nach der Pfroder Alm in einem Zug durchzufahren. Wer im Steilhang patzte oder gar stürzte, dem blieb meist nichts anders übrig als mit den Skiern auf dem Rücken zu Fuß auf die leichte Anhöhe zu laufen. Die Länge der Totenabfahrt betrug damals weit mehr als 5 km! Das Ziel war bei der „alten“, unteren Schupfe vom Winterle Toni. Die Oberschenkel mussten gut trainiert sein, wollte man eine „gute“ Abfahrtshocke von oben bis unten durchhalten. Am meisten „Schmalz“ in den Beinen und sicherlich auch den schnellsten Ski hatte damals der junge Villanderer Robert Gruber, Poar Robert. Mit einer Zeit von 6:55,90 Minuten konnte er sich als erster in die Siegerliste der Totenabfahrt eintragen. Bei den Frauen war Hermine Kelderer, Gartler Hermine, mit einer Siegerzeit von 15:44,23 Minuten nicht zu schlagen. Die Feuerprobe der ersten Totenabfahrt war bestanden.

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Zum Schmunzeln

Nachdem der Poar Robert zweimal vom Thaler Hans geschlagen wurde, da der Sarner die bessere Ausrüstung hatte, besorgte er sich von einem ehemaligen Weltcup – Fahrer aus dem Grödner Tal einen Hochgeschwinidikeits-Rennanzug – diese wurden später verboten. Die Skier kamen ebenfalls direkt vom Weltcup. Mit diesem erstklassigen Material konnte er 1985 und 1986 wieder „zurückschlagen“ und die Totenabfahrt erneut gewinnen. Die Materialschlacht war damit eröffnet.

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Die Totenabfahrt
-
Eine Erfolgsgeschichte

Schon ein Jahr nach dem ersten Rennen, musste die Totenabfahrt wegen zu wenig Schnee abgesagt werden. Doch der Sportverein ließ nicht locker und 1982 wurde der Abfahrtslauf erneut veranstaltet. Der Start war wiederum beim Totenkirchl. 69 Teilnehmer* innen wurden beim zweiten Rennen gezählt. Der Tagessieg bei den Herren blieb jedoch nicht in Villanders. Ein Sarner aus Reinswald hatte die Nase vorn. Hans Thaler schnappte sich den Sieg vor Robert Gruber. Thaler fuhr schon in der Landesauswahl und war mit top Material nach Villanders gekommen. In Reinswald gab es damals schon Skilifte und Skipisten. Dort konnte professionell trainiert werden, weswegen er der Konkurrenz auch um einiges voraus war. Die Uhr stoppte bei 5:53.61 Minuten. Bei den Damen blieb jedoch Villanders mit Annemarie Kelderer erfolgreich. 1983 fiel das Rennen wiederum aus. Bei der dritten Auflage 1984 entschied der Sportverein den Start aufgrund der Probleme mit dem steilen Starthang und der leichten Bergauffahrt nach der Pfroder Alm, etwas weiter talwärts, oberhalb des Köber Leger, zu verlegen. Von dort ging es immer bergabwärts. Die Streckenlänge und dadurch auch die Fahrtzeit wurden dabei um einiges verkürzt. Für guttrainierte Rennfahrerinnen war es nun kein Problem mehr die gesamte Abfahrt in einer perfekten Abfahrtshocke durchzufahren. Aufgrund des besser werdenden Materials und der kürzeren Strecke blieb die Uhr 1984 für den Tagesbesten bei knapp 4 Minuten stehen. Es war wieder der Reinswaldner Hans Thaler der seinen Konkurrenten „um die Ohren“ fuhr. Er gewann mit einer Zeit von 3:57,51 Minuten. In den Folgejahren „rüsteten“ auch die Villanderer beim Material auf: Rennanzüge, gebogene Rennstöcke, verbesserte Skischuhe und vor allem schnelle Abfahrtsski und neuwertiges Skiwachs wurden besorgt. Das machte sich bezahlt. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren blieben die Tagesbestzeiten in den darauffolgenden Jahren im Dorf. Das Volksskirennen wurde immer beliebter und zusehends bekannter. Die Teilnehmerzahlen stiegen Jahr für Jahr. Von den anfänglichen 42 Starterinnen 1980 auf 208 bei der 10. Auflage im Jahre 1992. Im gesamten Eisacktal und darüber hinaus kannte man mittlerweile die Totenabfahrt. Das Abfahrtsrennen fesselte Jung und Alt. Schon Wochen vor dem Rennen wurde in den Gasthäusern über die Totenabfahrt geredet und diskutiert: Wer wird das Rennen dieses Jahr machen? Wer ist im Training schnell gewesen oder hat seine schnellen Trainingszeiten nur erfunden? Wer sind die Villanderer Favoriten? Wird jemand von auswärts gewinnen? Wer hat den schnellsten Ski? Welches Wachs ist heuer das schnellste? Nach der Abfahrt zerbrachen sich die Geschlagenen die Köpfe, wo die wichtigen 100erstel verloren wurden. Die Favoriten auf den Tagessieg holten schon zu Winterbeginn, sobald die Skisaison losging, also noch Monate vor der Totenabfahrt, die Abfahrtsski vom Dachboden. Die ersten Testfahrten auf den umliegenden Skipisten wurden gemacht. Es musste das neue Skiwachs ausprobiert werden. Für jede Schneebedingung wollte man gerüstet sein. Um die Kondition für die Hocke zu verbessern, wurden abends noch serienweise Kniebeugen vor dem Fernsehgerät gemacht. Es wurde nichts dem Zufall überlassen. Fast so professionell wie im Ski-Weltcup bereiteten sich einige auf das Spektakel „Totenabfahrt“ vor. Jeder Hobby-Skiläufer, der etwas von sich hielt und Renn - Feeling schnuppern wollte, musste bei der Totenabfahrt an den Start gehen. Die Gleiterstrecke bei der das Material eine große Rolle spielt, hatte und hat es in sich. Seit 1984 – mit einigen Ausnahmen - hat die Strecke eine Länge von rund 3.600 Metern. Die durchschnittliche Fahrtzeit liegt für gut ausgestattete Teilnehmerinnen bei knapp drei Minuten. Das ist auch für geübte Skifahrerinnen nicht zu unterschätzen.

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Die Totenabfahrt – Helden werden geboren

Ein Sieg bei der Totenabfahrt ist etwas ganz Besonderes. Vor allem wenn man als Villanderer das Rennen gewinnt, ist es eine noch größere Besonderheit und Genugtuung. Ein Villanderer, dem das Kunststück bisher fünf Mal gelang und der dadurch unangefochten die Ehrentafel der Totenabfahrtssiege anführt, ist Luis Rabensteiner, der Diller Luis – siehe auch eigenen Bericht, S. 138. Seine Tagesbestzeiten von 1987, 88, 94, 96 und 2001 sind noch heute vielen in Erinnerung. Auch bei der 29. Ausgabe der Totenabfahrt 2022 war der Diller Luis wieder dabei und zählte mit seinen mittlerweile 55 Jahren immer noch zum Favoritenkreis der Totenabfahrt. Nur wenige werden sich so gewissenhaft und konsequent auf diesen Volksabfahrtslauf vorbereiten wie der Diller Luis. Bei den Frauen ist Roswitha Kritzinger aus Kastelruth mit ebenfalls fünf Mal Tagesbestzeit ungeschlagen. Sie gewann 1991, 94, 96, 97 und 1999. Die erfolgreichste Villandererin ist mit drei Tagesbestzeiten Gabi Schölzhorn (1988, 1990 und 2006). Den offiziellen Streckenrekord auf der Originalstrecke hält Roman Rabensteiner aus Villanders. 2008 raste er mit knapp 100 Stundenkilometer in 2:20,77 Minuten über die verschneite Villanderer Alm. Bei den Damen hält Josefine Zuckal aus Kaltern die schnellste Zeit. Sie erzielte den Streckenrekord von 2:42,73 Minuten im Jahr 2004. Dabei ließ sie viele Männer „alt“ aussehen. Schnellste Villandererin war Veronika Huber 2008. Mit einer Zeit von 2:47,26 Minuten hält sie die drittbeste Zeit bei den Damen.

Die Totenabfahrt – Der Mythos geht weiter

Das Rennen wurde im weiteren Verlauf mit jeder neuen Auflage immer professioneller. Vor allem die 1989 vom Tourismusverein und der Gemeinde angekaufte Pistenraupe mit Pistengerät erleichterte die Pistenpräparation enorm. Auch in puncto Sicherheit entlang der Rennstrecke und im Zielgelände musste mehr getan werden. Anfänglich gab es im Grunde keine Schutzmaßnahmen. Auch das Zielgelände war offen, ohne Absperrungen. Heute wäre das nicht mehr vorstellbar. Das Material wurde immer besser und dadurch wurden immer höhere Geschwindigkeiten erreicht. Es wurde zu gefährlich. Sicherheitszäune und Abdeckplanen wurden an den gefährlichen Stellen aufgestellt. Im Jahre 2005 wurde auch bei der Totenabfahrt die Helmpflicht eingeführt. Die vorher oft gesehenen „Badehaubenfahrer“ mussten sich einen Skihelm zulegen.
Ende der 1980er Jahre kam eine neue Wintersportart auf: das Snowboarden.
Bei der 11. Ausgabe 1994 wurden die Snowboarder als eigene Kategorie zum
Rennen dazu genommen. 1995 und 1997 gab es eine Massenstart - Kategorie. Bei diesem „Gaudipaarlrennen“ mussten die Teilnehmer*innen – zwei bildeten ein Paar – mit den Skischuhen ca. 150 Meter zu Fuß vom Köber Leger hinauf zum Start laufen, dort die Skier anschnallen und losstarten. Entlang der Strecke waren noch einige Stationen mit Spielen aufgebaut.

Durch die Einführung der Zwischenzeit und der Geschwindigkeitsmessung
gegen 2004, wurde das Rennen nochmals attraktiver für die Zuschauer, aber
auch für die Abfahrer*innen selber. So konnte man besser erkennen, wo man
die wertvollen 10tel und 100stel Sekunden verloren oder gewonnen hatte.
Die Grundregel der Totenabfahrt hielt allen Modernisierungen und all den
Jahren über stand: am Renntag müssen alle Teilnehmer*innen die Strecke
von der Gasser Hütte bis zum Start zu Fuß zurücklegen.

Die Preisverteilung der ersten Rennen wurde in der Gasser Hütte abgehalten.
Da die Totenabfahrt immer mehr Fahrer und Zuschauer anzog, hatte
man in der Gaststube der damals noch alten Gasser Hütte nicht mehr genügend Platz. 1988 wurde die Preisverteilung in den Kultursaal verlegt. In angenehmer Runde feierten Fans und Schaulustige ihre Abfahrtshelden*innen oft noch bis spät in die Nacht hinein. Für Speis und Trank wurde bestens gesorgt. Die Totenabfahrt war für den Sportverein – damals wie auch heute – eine der wichtigsten und lukrativsten Veranstaltungen im Sportjahr.

Das neue Motto der Totenabfahrt lautete ab 2003:
IST SIE ZU LANG, BIST DU ZU SCHWACH
2004 und 2005 wurde für die Organisation der Totenabfahrt ein eigenes OK Team eingesetzt. Das OK-Team, zusammengesetzt aus verschiedenen, kreativen, jungen, skibegeisterten Villanderer Köpfen, organisierte am 30. Jänner 2004 den ersten Konditionsball, um sich „fit“ für das Rennen zu machen. Die „Waxlparty“ wurde ebenso 2004 zum ersten Mal veranstaltet und hat bis zur 29. Ausgabe im Vorfeld der Totenabfahrt für Stimmung gesorgt.

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Die Totenabfahrt – Ist sie zu lang, bist du zu schwach

Unter diesem Motto waren auch einige skibegeisterte „Promis“ und ehemalige Rennläufer dem Ruf des „legendären“ Volksskirennens auf der Villanderer Alm gefolgt. Man wollte beim Totenabfahrts - Spektakel dabei sein. Hans Krapf, der Duka Hans, ist einer der treuesten und bekanntesten Teilnehmer der Totenabfahrt. Bei den bisherigen 29 Abfahrten war er 16-mal am Start. Dass er auch schnell Skifahren kann und über hervorragendes Material verfügt, konnte er 1990 beweisen. Er war bei einem verkürzten Rennen bei äußerst warmen Temperaturen der Tagesschnellste. Mit einer Zeit von 2:34.75 Minuten gewann er das Rennen vor seinem, um einiges jüngeren Neffen Daniel Krapf. Auch durch sein Engagement und seine Unterstützung wurde die Totenabfahrt zu einem der bekanntesten Volksskirennen in Südtirol und darüber hinaus. Denise Karbon, die ehemalige Weltklasse-Riesentorläuferin aus Kastelruth, war nach ihrer aktiven Laufbahn bei den letzten Rennen immer ein treuer Stammgast. Sie holte sich 2012 und 2013 die Tagesbestzeit bei den Damen. Der ehemalige österreichische Nationalteamfahrer Norbert Holzknecht ist einer dem das Abfahren im Blut liegt. Nach seiner aktiven Rennlaufbahn im Skiweltcup gewann er 2014 die 28. Ausgabe der Totenabfahrt, bevor es „leider“ zu einer mehrjährigen Pause kam. 2022 beim Totenabfahrt-Revival konnte Holzknecht nach 8 Jahren das Rennen wieder für sich entscheiden. 2004 war mit 298 Startern*innen der Teilnehmerrekord. Beim Totenabfahrt - Revival 2022 waren mit 53 Starterinnen am meisten weibliche Teilnehmerinnen am Start und 2004 mit 272 die meisten männlichen Teilnehmer. Das Spektakel „Totenabfahrt“ war aus dem Terminkalender vieler Villanderer*innen und vieler Skibegeisterter aus Nah und Fern nicht mehr wegzudenken. Wenn Das Rennen einmal wegen Schneemangels oder Schlechtwetters ausfiel, warteten alle schon hart auf die nächste Ausgabe. Nach der Jahrtausendwende kam es immer öfter zu Schwierigkeiten mit den Grundeigentümern wegen der Durchfahrten. Schließlich beschloss der Ausschuss 2016 nach langem hin und her vorerst einen ersten Schlussstrich unter die Totenabfahrt zu ziehen. Mit einem „Totenmahlele“ am 16. September 2016 beim Saltnerstein, nahe der Gasser Hütte, wurde das traditionsreiche Volksskirennen auf der Villanderer Alm nach 28 Ausgaben zu „Grabe“ getragen.

Die Totenabfahrt – Revival 2022

Nach mehreren Jahren der Stille um die Totenabfahrt, so mancher wollte seine Abfahrtsskier schon beim Sperrmüll abgeben, wurde im Herbst 2021 im Sportverein wieder über das Rennen nachgedacht. Bei einem Törggele-Abend in der Larm-Stube wurde im Ausschuss über vergangene Zeiten geredet. Man diskutierte über das 50jährige Gründungsjubiläum des Sportvereins von Villanders und welche Veranstaltungen im Jubiläumsjahr abgehalten werden sollten. Unter anderem war auch die Totenabfahrt Gesprächsthema. So kam es, dass bei der nächsten Ausschusssitzung am 24. November 2021 kurzerhand beschlossen wurde, das Vorhaben anzugehen. Als erstes wurden die Grundbesitzer um die Durchfahrtserlaubnis gefragt. Was anfangs eher als schwierig eingeschätzt wurde, stellte kein großes Problem dar. Alle 13 Grundbesitzer waren einverstanden und gaben das OK für die Durchfahrt. Danach ging der Sportverein mit viel Engagement und zahlreichen Helferinnen und Helfern an die Organisation der 29. Totenabfahrt. Da die Schneesituation im Winter 2021/22 eher bescheiden war, wurde im Ausschuss auch nach alternativen Streckenverläufen Ausschau gehalten. Schließlich entschied man die Mühen in Kauf zu nehmen und im untersten Streckenteil mit schwerem Gerät Schnee herbeizubringen, damit das Rennen auf der Originalstrecke stattfinden kann. Wie man im Nachhinein feststellen konnte, war es die richtige Entscheidung. ​ Bei herrlichem Sonnenschein und unter Einhaltung der damals noch geltenden Corona-Bestimmungen, wurde am 26. Februar 2022 um kurz nach Mittag der Startschuss zur 29. Totenabfahrt gegeben. Mit 231 Teilnehmer*innen war das Rennen unerwartet stark besucht. So viele altbekannte Gesichter wieder bei beim Totenabfahrt-Revival auf der Villanderer Alm begrüßen zu können, war die beste Bestätigung, dass die Totenabfahrt nach über 40 Jahren immer noch ein Magnet für begeisterte Skifahrerinnen und Skifahrer ist. Im Zielgelände beim Winterle Toni und auch entlang der Strecke hatten sich viele Zuschauer eingefunden, welche das Rennen nach der 8-jährigen Pause wieder hautnah miterleben wollten. Tagesschnellster bei den Herren war Norbert Holzknecht aus Grinzens in Tirol. Er konnte – wie berichtet - seinen Sieg von der letzten Ausgabe 2014 wiederholen. Bei den Damen war Carmen Moser aus dem Sarntal eine Klasse für sich. Das Rennen war top organisiert und der Sportverein erntete für das „Totenabfahrt - Revival“ von allen Seiten viel Lob. ​ Jede der nunmehr 29 Totenabfahrten schrieb ihre eigene Geschichte. Ob wegen schlechter Witterung oder aufgrund Schneemangels verkürzt, ob veränderte Streckenführung – jede Totenabfahrt hatte ihren Reiz. Dass ein Volksskirennen über 40 Jahre hindurch so populär bleiben könnte, bedeutet, dass vieles richtig gemacht worden ist. ​ Dem Sportverein von Villanders mit seinem unzähligen freiwilligen Helferinnen und Helfern ist es gelungen, eine tolle, ansprechende Winterveranstaltung auf der Villanderer Alm aufzubauen, die über Jahrzehnte hinweg Menschen begeistert hat und noch immer begeistert. Die Totenabfahrt war und wird – sofern sie wieder veranstaltet wird – immer ein Highlight in und für Villanders sein und bleiben. Wir freuen uns schon alle bereits jetzt auf die 30. Ausgabe der Totenabfahrt, wenn es wieder heißt: Ist sie zu lang, bist du zu schwach!

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